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Mit dem Übergang des Bergbaus von der Pinge an der Tagesoberfläche in die Tiefe bediente sich der Bergmann der Urzeit der Beleuchtungsformen, die seiner Entwicklungsepoche entsprachen. Dabei überdauerten bestimmte Formen ohne große Änderungen auch bis in das 20. Jahrhundert hinein.
In den Anfängen des Bergbaus brachten brennende Zweige und Äste Licht in die Dunkelheit der Gruben. Wegen des schlechten Brennverhaltens und der großen Rauchentwicklung bei massiven Ästen bedeutete die Einführung von Kienspänen schon einen Schritt vorwärts in der Entwicklung. Aus dem Tiroler Salzbergbau der Zeit um 1000 v.Chr. ist von Leuchtspänen durchsetztes “Heidengebirge” bekannt. Um das Tragen von Kienspänen zu erleichtern, wurden im alpinen Raum tönerne oder später eiserne Kienspanhalter entwickelt, von denen die ältesten Fundstücke aus dem 13. Jahrhundert stammen.
Abgelöst wurden die Kienspäne durch Kerzen, die anfangs noch aus Talg, später dann aus Stearin oder Paraffin bestanden. Während Kerzengeleucht in Zentraleuropa nur eine untergeordnete Rolle spielte, kam ihm in angelsächsischen Ländern große Bedeutung zu. Hier stand das Kerzengeleucht in den Metallerzgruben gleichgewichtig neben Öllampen bis in das 20. Jahrhundert hinein.