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Licht läßt den Menschen seinen Lebensraum erkennen. Wann immer er den Tag verläßt, ist er auf den Gebrauch künstlichen Lichtes angewiesen. Von Berufs wegen begibt sich der Bergmann “vom Tage zur Nacht”, wenn er seinen Arbeitsplatz in der Erde aufsucht. Der Weg vom und zum Einsatzort wie der Arbeitsplatz selbst werden ihm durch künstliche Lichtquellen ausgeleuchtet.
Das Geleucht erfüllt hierbei verschiedene Aufgaben: Dem Träger ermöglicht es das Sehen in der Finsternis des Berges. Gleichzeitig sorgt es dafür, daß sein Träger gesehen wird. Dieser kann zudem mit Hilfe verabredeter Bewegungen der Lichtquelle Signale übermitteln. Schließlich warnt die offene Flamme den Bergmann vor matten oder schlagenden Wettern.
Die Anforderungen des Bergmannsberufes in ihrer jeweiligen Zeit bestimmten die Entwicklung des Geleuchtes. Sicherheit in der Handhabung und beim Gebrauch, Verbesserung der Lichtausbeute sowie Wirtschaftlichkeit beim untertägigen Einsatz waren einige der Faktoren, die im Laufe der Montangeschichte zu typischen Lampenformen führten. Variationen hiervon in den einzelnen Bergrevieren und eine Vielzahl von Herstellern führten zu einer Formenvielfalt, die im historischen Rückblick ein Indiz für die ständige Entwicklung der Bergtechnik ist. Wanderungen der Bergleute von einem Bergrevier zum anderen sowohl aus wirtschaftlichen wie auch aus politischen Gründen führten zu Vermischungen von reviertypischem Geleucht, die eine exakte Bestimmung erschweren, ja sogar zum Teil unmöglich machen.